Vorster Straße 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Häuser  Vorster Str. 10, 12 und 14 hatten wahrscheinlich vor der Neu-Nummerierung der Vorster Straße die gemeinsame Hausnummer 26. Das alte Gebäude mit der schönen Stuckfassade wurde um 1890 erbaut und gehörte um die Jahrhundertwende zur Sauerkrautfabrik ''Heinrich Spelter & Cie.''<ref>Einwohneradressbuch von 1898</ref> Diese wurde dann wohl verkauft und firmierte schon ein paar Jahre später unter ''Steves & Cie., Heinr., Vorster Str. 26''.<ref>Adressbücher von 1912 bis 1937</ref>  Der Eintrag erscheint im Branchenteil unter der Rubrik ''Sauerkrautfabriken''. Im alphabetischen Teil gibt es 1925 noch weitere Informationen: Inhaber des Unternehmens waren danach "Wilhelm Reutz und Jos. Steves in Schmalbroich u. Joh. Gehr in Vorst", und die Firma Steves hatte die beeindruckende Telefonnummer 2.
 
  
1937 erscheint die Firma unter der Nr. 10. Das Ausmaß, das auf der Zeichnung dargestellt ist, hatte die Fabrik aber wahrscheinlich bald nicht mehr. Zumindest gibt die Zeichnung Rätsel auf. Die Fabrik grenzt nämlich auch an den Hessenring, wo 1912 auch die [[Hessenring 17|Katholische Volksschule für Mädchen]] und das [[Hessenring 15|Vereinsheim der Casino Tennis-Gemeinschaft]] waren. Das Grundstück kaufte die Gemeinschaft im Jahr 1900 von dem Fabrikbesitzter Arthur Lambertz aus "München-Gladbach" und seiner Frau Helene, geb. Miekel.<ref name=Casinovertrag /> Vielleicht hat dieser Arthur Lambertz die Fabrik von Spelter gekauft, verkleinert und schon bald wieder verkauft, und die Zeichnung zeigt die Ausmaße der Fabrik aus der Zeit vor 1900. Das passt aber wiederum nicht zur Anzeige der Fa. Steves von 1912, die die Fabrik in der vollen Größe zeigt.
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Die Häuser  Vorster Str. 10, 12 und 14 hatten vor der Neu-Nummerierung der Vorster Straße die gemeinsame Hausnummer 26.<ref name="Karte_1869" /> Das alte Gebäude mit der schönen Stuckfassade wurde um 1890 erbaut und gehörte um die Jahrhundertwende zur Sauerkrautfabrik ''Heinrich Spelter & Cie.''<ref>Einwohneradressbuch von 1898</ref> Diese wurde dann wohl verkauft und firmierte schon ein paar Jahre später unter ''Steves & Cie., Heinr., Vorster Str. 26''.<ref>Adressbücher von 1912 bis 1937</ref>  Der Eintrag erscheint im Branchenteil unter der Rubrik ''Sauerkrautfabriken''. Im alphabetischen Teil gibt es 1925 noch weitere Informationen: Inhaber des Unternehmens waren danach "Wilhelm Reutz und Jos. Steves in Schmalbroich u. Joh. Gehr in Vorst", und die Firma Steves hatte die beeindruckende Telefonnummer 2.  
  
Die Sauerkrautfabrik gab es jedenfalls noch bis in die sechziger Jahre. Erst um 1970 wurde einer der großen Schornsteine (auf der Zeichnung vermutlich der linke) abgerissen bzw. gesprengt. Heute sind auf dem Areal zwei große Lebensmittelmärkte.
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1937 erscheint die Firma unter der Nr. 10. Das Ausmaß, das auf der Zeichnung unten rechts dargestellt ist, hatte die Fabrik aber wahrscheinlich bald nicht mehr. Zumindest gibt die Zeichnung Rätsel auf. Die Fabrik grenzt nämlich auch an den Hessenring, wo 1912 auch die [[Hessenring 17|Katholische Volksschule für Mädchen]] und das [[Hessenring 15|Vereinsheim der Casino Tennis-Gemeinschaft]] waren. Das Grundstück kaufte die Gemeinschaft im Jahr 1900 von dem Fabrikbesitzter Arthur Lambertz aus "München-Gladbach" und seiner Frau Helene, geb. Miekel.<ref name=Casinovertrag /> Vielleicht hat dieser Arthur Lambertz die Fabrik von Spelter gekauft, verkleinert und schon bald wieder verkauft, und die Zeichnung zeigt die Ausmaße der Fabrik aus der Zeit vor 1900. Das passt aber wiederum nicht zur Anzeige der Fa. Steves (Jahr?), die die Fabrik in der vollen Größe zeigt. Und diese Anzeige dürfte deutlich jünger sein als von 1912, weil dort schon die dreistellige Telefonnummer 292 vermerkt ist.
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Die Sauerkrautfabrik gab es jedenfalls noch bis in die sechziger Jahre. Im Adressbuch von 1959 erscheint: ''Sand Heinr. (Neuss), Sauerkraut­ u. Konservenfabrik''. Als Adresse ist jetzt Oedter Pfad 6 vermerkt. Die Telefonnummer 2292 war inzwischen vierstellig.
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Erst um 1970 wurde einer der großen Schornsteine (auf der Zeichnung vermutlich der linke) abgerissen bzw. gesprengt. Heute sind auf dem Areal Lebensmittelmärkte von Aldi und Edeka.
  
 
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[[File:V12 Zeichnung.jpg|400px|thumb|Zeichnung der Sauerkrautfabrik Steves]]
  
 
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*Spiegels, Sibilla, o. B.
  
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In den sechsiger Jahren wohnte hier Familie Fervers. Frau Fervers war eine geborene Kleinertz.{{Absatz}}
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Der Kaufpreis beträgt 5.953 Mark 50 Pfennig.
 
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[[Kategorie:Vorster Straße]]

Aktuelle Version vom 5. Mai 2021, 15:07 Uhr

links die Vorster Str. 26, heute die Nummern 10-14


Die Häuser Vorster Str. 10, 12 und 14 hatten vor der Neu-Nummerierung der Vorster Straße die gemeinsame Hausnummer 26.[1] Das alte Gebäude mit der schönen Stuckfassade wurde um 1890 erbaut und gehörte um die Jahrhundertwende zur Sauerkrautfabrik Heinrich Spelter & Cie.[2] Diese wurde dann wohl verkauft und firmierte schon ein paar Jahre später unter Steves & Cie., Heinr., Vorster Str. 26.[3] Der Eintrag erscheint im Branchenteil unter der Rubrik Sauerkrautfabriken. Im alphabetischen Teil gibt es 1925 noch weitere Informationen: Inhaber des Unternehmens waren danach "Wilhelm Reutz und Jos. Steves in Schmalbroich u. Joh. Gehr in Vorst", und die Firma Steves hatte die beeindruckende Telefonnummer 2.

1937 erscheint die Firma unter der Nr. 10. Das Ausmaß, das auf der Zeichnung unten rechts dargestellt ist, hatte die Fabrik aber wahrscheinlich bald nicht mehr. Zumindest gibt die Zeichnung Rätsel auf. Die Fabrik grenzt nämlich auch an den Hessenring, wo 1912 auch die Katholische Volksschule für Mädchen und das Vereinsheim der Casino Tennis-Gemeinschaft waren. Das Grundstück kaufte die Gemeinschaft im Jahr 1900 von dem Fabrikbesitzter Arthur Lambertz aus "München-Gladbach" und seiner Frau Helene, geb. Miekel.[4] Vielleicht hat dieser Arthur Lambertz die Fabrik von Spelter gekauft, verkleinert und schon bald wieder verkauft, und die Zeichnung zeigt die Ausmaße der Fabrik aus der Zeit vor 1900. Das passt aber wiederum nicht zur Anzeige der Fa. Steves (Jahr?), die die Fabrik in der vollen Größe zeigt. Und diese Anzeige dürfte deutlich jünger sein als von 1912, weil dort schon die dreistellige Telefonnummer 292 vermerkt ist.

ganz links die Vorster Str. 10 aus der zurückliegenden Reihe der Häuser 10-14

Die Sauerkrautfabrik gab es jedenfalls noch bis in die sechziger Jahre. Im Adressbuch von 1959 erscheint: Sand Heinr. (Neuss), Sauerkraut­ u. Konservenfabrik. Als Adresse ist jetzt Oedter Pfad 6 vermerkt. Die Telefonnummer 2292 war inzwischen vierstellig.

Erst um 1970 wurde einer der großen Schornsteine (auf der Zeichnung vermutlich der linke) abgerissen bzw. gesprengt. Heute sind auf dem Areal Lebensmittelmärkte von Aldi und Edeka.

Eitrag im Adressbuch von 1912
Zeichnung der Sauerkrautfabrik Steves

V12 Anzeige.jpg

Anzeige im Adressbuch von 1912

Einträge in alten Adressbüchern:

1953

  • Spiegels, Sibilla, o. B.

1959

  • Spiegels, Sibilla, o. B.
In den sechsiger Jahren wohnte hier Familie Fervers. Frau Fervers war eine geborene Kleinertz.

Quellen:

  1. Siehe Karte rechts!
    Ausschnitt aus einer Karte der Vorster Str. von 1869
    Ausschnitt aus einer Karte der Vorster Str. von 1869
  2. Einwohneradressbuch von 1898
  3. Adressbücher von 1912 bis 1937
  4. Der .. Kaufvertrag vom 10. August 1899 liegt in Original-Fassung noch vor. Der notarielle Vertrag wurde abgeschlossen am 13. Oktober 1900. Vor unterschriebenem Heinrich Georg Werner Güntzer, Königlich Preußischem Notar für den Oberlandesgerichtsbezirk Köln mit dem Amtssitz zu Kempen – erschienen A) Herr Arthur Lamberts, Fabrikbesitzer, zu München-Gladbach wohnend, handelnd als Verwalter der in seiner Ehe mit der bei ihm ohne Geschäft wohnenden Helene geborene Miekel nach dem bisherigen rheinischen Rechte bestanden habenden gesetzlichen Gütergemeinschaft ... als Verkäufer B) die Herren: a) Hugo Herfeldt, Königlicher Regierungsbauführer außer Diensten, b) Mathias Winnikes, Königlicher Seminarlehrer, c) Alfons Hauzeur, Kaufmann alle drei in Kempen wohnend und handelnd hier als Vorstandsmitglieder des Verein Casino, eingetragener Verein mit dem Sitze zu Kempen als Ankäufer andererseits. Alle dem Notar bekannt. Der Kaufpreis beträgt 5.953 Mark 50 Pfennig.