Josefstraße 7: Unterschied zwischen den Versionen

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Hier war die frühere Josefstraße 7. Das Haus stand dort, wo heute die Heilig-Geist-Straße als eine der wenigen Kempener Straßen für den Verkehr freigegeben ist. Im Krieg wurde das Haus zerstört und nicht wieder aufgebaut. An dieser Stelle war dann einige Jahre das Tor zum Bauernhof Schmitz von der Ellenstraße, der zuvor nur durch die Scheune über den Hessenwall erreicht werden konnte.
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Das Haus Josefstraße 7 stand dort, wo heute die Heilig-Geist-Straße als eine der wenigen Kempener Straßen für den Verkehr freigegeben ist. Es war von der Ellenstraße aus das letzte Haus vor der Abbiegung der Josefstraße in Richtung Oelstraße. Im Krieg wurde das Haus zerstört und nicht wieder aufgebaut. An dieser Stelle war dann einige Jahre das Tor zum Bauernhof Schmitz von der Ellenstraße, der zuvor nur durch die Scheune über den Hessenwall erreicht werden konnte.
  
Im Haus wohnte die jüdische Familie Ajakobi, die 1937 von Geilenkirchen nach Kempen gezogen war ...
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Im Haus wohnte die jüdische Familie Ajakobi, die 1937 von Geilenkirchen nach Kempen gezogen war. Magdalene, Emma, Johanna und Karoline wurden im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Danach gab es von ihnen kein Lebenszeichen mehr. Die Umstände ihres Todes sind ungeklärt.<ref name=Heimatbuch />
  
Emma
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Kaiser schreibt im Zusammenhang mit der Verlegung der Kempener Juden in sog. Judenhäuser:
Johanna
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<blockquote>In ihrer Wohnung Josefstraße 7  verbleiben auch die Schwestern Emma, Johanna, Karoline und Magdalena Ajakobi. Die drei letzteren sind am 10. November nach der „Kristallnacht“ von Geilenkirchen zu ihrer Schwester Emma in deren unversehrtes Haus in Kempen gezogen. (In der Fußnote: ''Emma Ajakobi am 5.12.1938 an das Kempener Finanzamt: Meine Geschwister […] sind seit dem 10. November hier und bleiben auch bei mir (KAV KK 5273). Damit übereinstimmend Mitteilung von Karl-Heinz Hermans vom 1.2.2009.'')  Doch zu ihnen muss nun der 80jährige Junggeselle Andreas genannt Adolph Lambertz, bisher wohnhaft in seinem Haus Schulstraße 9, ziehen.<ref>vgl. Kaiser, Kempen unterm Hakenkreuz, Band 2, Viersen, 2014, S. 410f.</ref></blockquote>
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'''Quellen:'''
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<ref name=Heimatbuch>Heimatbuch des Kreises Viersen. 1979, S. 241<br />
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* Ajakobi, Emma<br />
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geb. 2. 5. 1870 Geilenkirchen<br />
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nach 1937 in Kempen zugezogen<br />
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Kempen, Josefstr. 7<br />
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dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
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* Ajakobi, Johanna<br />
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geb. 8. 6. 1872 Geilenkirchen<br />
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nach 1937 in Kempen zugezogen<br />
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Kempen, Josefstr. 7<br />
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dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
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* Ajakobi, Karoline<br />
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geb. 9. 9. 1873 Geilenkirchen<br />
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nach 1937 in Kempen zugezogen<br />
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Kempen, Josefstr. 7<br />
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dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
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* Ajakobi, Magdalene<br />
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geb. 13. 3. 1862 Geilenkirchen<br />
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nach 1937 in Kempen zugezogen<br />
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Kempen, Josefstr. 7<br />
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dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
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Aktuelle Version vom 27. Juni 2021, 10:21 Uhr

Das Haus Josefstraße 7 stand dort, wo heute die Heilig-Geist-Straße als eine der wenigen Kempener Straßen für den Verkehr freigegeben ist. Es war von der Ellenstraße aus das letzte Haus vor der Abbiegung der Josefstraße in Richtung Oelstraße. Im Krieg wurde das Haus zerstört und nicht wieder aufgebaut. An dieser Stelle war dann einige Jahre das Tor zum Bauernhof Schmitz von der Ellenstraße, der zuvor nur durch die Scheune über den Hessenwall erreicht werden konnte.

Im Haus wohnte die jüdische Familie Ajakobi, die 1937 von Geilenkirchen nach Kempen gezogen war. Magdalene, Emma, Johanna und Karoline wurden im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Danach gab es von ihnen kein Lebenszeichen mehr. Die Umstände ihres Todes sind ungeklärt.[1]

Kaiser schreibt im Zusammenhang mit der Verlegung der Kempener Juden in sog. Judenhäuser:

In ihrer Wohnung Josefstraße 7 verbleiben auch die Schwestern Emma, Johanna, Karoline und Magdalena Ajakobi. Die drei letzteren sind am 10. November nach der „Kristallnacht“ von Geilenkirchen zu ihrer Schwester Emma in deren unversehrtes Haus in Kempen gezogen. (In der Fußnote: Emma Ajakobi am 5.12.1938 an das Kempener Finanzamt: Meine Geschwister […] sind seit dem 10. November hier und bleiben auch bei mir (KAV KK 5273). Damit übereinstimmend Mitteilung von Karl-Heinz Hermans vom 1.2.2009.) Doch zu ihnen muss nun der 80jährige Junggeselle Andreas genannt Adolph Lambertz, bisher wohnhaft in seinem Haus Schulstraße 9, ziehen.[2]



Quellen:

  1. Heimatbuch des Kreises Viersen. 1979, S. 241
    * Ajakobi, Emma
    geb. 2. 5. 1870 Geilenkirchen
    nach 1937 in Kempen zugezogen
    Kempen, Josefstr. 7
    dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
    • Ajakobi, Johanna
    geb. 8. 6. 1872 Geilenkirchen
    nach 1937 in Kempen zugezogen
    Kempen, Josefstr. 7
    dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
    • Ajakobi, Karoline
    geb. 9. 9. 1873 Geilenkirchen
    nach 1937 in Kempen zugezogen
    Kempen, Josefstr. 7
    dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
    • Ajakobi, Magdalene
    geb. 13. 3. 1862 Geilenkirchen
    nach 1937 in Kempen zugezogen
    Kempen, Josefstr. 7
    dep. Theresienstadt 25. 7. 1942 †
  2. vgl. Kaiser, Kempen unterm Hakenkreuz, Band 2, Viersen, 2014, S. 410f.

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