An St. Marien 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach einer Grafik zu Standorten nationalsozialistischer Einrichtungen in Kempen hatte das Haus früher die Hausnummer 11. Das ist etwas verwunderlich, weil es eigentlich keine Veranlassung gab, die Nummerierung auf dem Kirchplatz zu ändern. Aber vielleicht gelten dann die Angaben auf der Seite [[An_St._Marien_11|An Sankt Marien 11]] für dieses Haus. Jedenfalls waren in der früheren Nr. 11 mal die Sparkasse und die Kempener Stadtkasse, also auch öffentliche Einrichtungen.
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Die Adresse An St. Marien 12 gehört heute definitiv zu dem Haus, das auf dem Kirchplatz hinter dem Thomas-Denkmal an das Vatikänchen grenzt, das postalisch schon zur Kirchstraße gehört.
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Nach einer Grafik zu Standorten nationalsozialistischer Einrichtungen in Kempen hatte das Haus angeblich früher die Hausnummer 11. Das ist etwas verwunderlich, weil es eigentlich keine Veranlassung gab, die Nummerierung auf dem Kirchplatz zu ändern. Aber vielleicht gelten dann die Angaben auf der Seite [[An_St._Marien_11|An Sankt Marien 11]] dann für die heutige Nummer 12. Jedenfalls waren in der früheren Nr. 11 mal die Sparkasse und die Kempener Stadtkasse, also auch öffentliche Einrichtungen.
  
 
In der früheren Nummer 11, also dann der heutigen Nr. 12,  war nach dieser Grafik ab 1938 hier wohl die Dienststelle des HJ-Banns Viersen-Kempen und ab 1940 der Sitz der NS- Kreishandwerkerschaft.<ref>siehe Grafik: [[Medium:Kempen im braunen Netz.pdf|Kempen im braunen Netz.pdf]] (wahrscheinlich von Hans Kaiser in Zusammenarbeit mit Hella Furtwängler), dort: "Aufgeführt werden die damaligen Adressen, die den heutigen nicht immer entsprechen. So ist beispielsweise aus Kirchplatz 11 An St. Marien 12 geworden."</ref>
 
In der früheren Nummer 11, also dann der heutigen Nr. 12,  war nach dieser Grafik ab 1938 hier wohl die Dienststelle des HJ-Banns Viersen-Kempen und ab 1940 der Sitz der NS- Kreishandwerkerschaft.<ref>siehe Grafik: [[Medium:Kempen im braunen Netz.pdf|Kempen im braunen Netz.pdf]] (wahrscheinlich von Hans Kaiser in Zusammenarbeit mit Hella Furtwängler), dort: "Aufgeführt werden die damaligen Adressen, die den heutigen nicht immer entsprechen. So ist beispielsweise aus Kirchplatz 11 An St. Marien 12 geworden."</ref>
  
Im damaligen Haus Kirchplatz 12 (heute Nr. 13??) war jedenfalls um die Wende zum 20. Jahrhundert die Fa. Joh. Smits, die mit "Juwelen, Gold und Silberwaaren" handelte.<ref>Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898</ref> Auch im Adressbuch von 1937 erscheint die Firma Hans Smits noch unter dieser Adresse, also mit der Nummer 12, und zwar mit dem Zusatz ''Juwelier, Gold- und Silberwaren, Optik''.
 
  
Dr. Erich Bacher berichtet dazu: "Der Nachfolger war der Juwelier Michels, dessen Sohn Erwin mit mir 1947 eingeschult wurde. Michels führte das Geschäft unter „Smits Nachf.".
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Im damaligen Haus Kirchplatz 12 – und die Nummer blieb definitiv so bis 1953 – war jedenfalls um die Wende zum 20. Jahrhundert die Fa. Joh. Smits, die mit "Juwelen, Gold und Silberwaaren" handelte.<ref>Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898</ref> Auch im Adressbuch von 1937 erscheint die Firma Hans Smits noch unter dieser Adresse, also mit der Nummer 12, und zwar mit dem Zusatz ''Juwelier, Gold- und Silberwaren, Optik''. Auch 1953 hat die Firma laut Adressbuch noch die Adresse ''Kirchplatz 12'', jetzt mit dem Zusatz ''Inh. Fritz Michels''. Wann soll denn dann eine Neu-Nummerierung erfolgt sein?
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Dr. Erich Bacher berichtet dazu: "Der Nachfolger war der Juwelier Michels, dessen Sohn Erwin mit mir 1947 eingeschult wurde. Michels führte das Geschäft unter 'Smits Nachf.'."<ref name="Bacher">Mitteilung von Dr. Erich Bacher, Meerbusch, September 2024</ref> Es ist zu vermuten, dass der Juwelier Michels dann das Geschäft bis 1959 in die [[Judenstraße 23]] verlegten, wo seit den fünfziger Jahren lange die Fa. Fritz Michels, Goldwaren und Uhren, ihr Geschäft betrieb.
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"In einem der Kirchplatzhäuser war zu meiner Zeit (in den 1960ern) die Kreishandwerkerschaft des Kreises Kempen-Krefeld unter dem Geschäftsführer Siegfried Reinke untergebracht."<ref name="Bacher" /> Das war dann wohl im Nachbarhaus Nr. 11, wenn die Häuser wirklich neu nummeriert wurden (s. o.). 1937 war die Kreishandwerkerschaft laut Adressbuch noch in der [[Vorster Straße 3]] unter dem Geschäftsführer Diekmann.
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In einem der Kirchplatzhäuser war zu meiner Zeit (in den 1960ern) die Kreishandwerkerschaft des Kreises Kempen-Krefeld unter dem Geschäftsführer Siegfried Reinke untergebracht.<ref>Mitteilung von Dr. Erich Bacher, Meerbusch, September 2024</ref> Das war dann wohl im Nachbarhaus Nr. 11, wenn die Häuser wirklich neu nummeriert wurden (s. o.). Es ist zu vermuten, dass der Juwelier Michels oder ein Sohn dann das Geschäft in die [[Judenstraße 23]] verlegten, wo seit den fünfziger Jahren lange die Fa. Fritz Michels, Goldwaren und Uhren, ihr Geschäft hatte.{{Quellen}}
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Aktuelle Version vom 24. September 2024, 11:56 Uhr

Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898

Die Adresse An St. Marien 12 gehört heute definitiv zu dem Haus, das auf dem Kirchplatz hinter dem Thomas-Denkmal an das Vatikänchen grenzt, das postalisch schon zur Kirchstraße gehört.

Nach einer Grafik zu Standorten nationalsozialistischer Einrichtungen in Kempen hatte das Haus angeblich früher die Hausnummer 11. Das ist etwas verwunderlich, weil es eigentlich keine Veranlassung gab, die Nummerierung auf dem Kirchplatz zu ändern. Aber vielleicht gelten dann die Angaben auf der Seite An Sankt Marien 11 dann für die heutige Nummer 12. Jedenfalls waren in der früheren Nr. 11 mal die Sparkasse und die Kempener Stadtkasse, also auch öffentliche Einrichtungen.

In der früheren Nummer 11, also dann der heutigen Nr. 12, war nach dieser Grafik ab 1938 hier wohl die Dienststelle des HJ-Banns Viersen-Kempen und ab 1940 der Sitz der NS- Kreishandwerkerschaft.[1]


Im damaligen Haus Kirchplatz 12 – und die Nummer blieb definitiv so bis 1953 – war jedenfalls um die Wende zum 20. Jahrhundert die Fa. Joh. Smits, die mit "Juwelen, Gold und Silberwaaren" handelte.[2] Auch im Adressbuch von 1937 erscheint die Firma Hans Smits noch unter dieser Adresse, also mit der Nummer 12, und zwar mit dem Zusatz Juwelier, Gold- und Silberwaren, Optik. Auch 1953 hat die Firma laut Adressbuch noch die Adresse Kirchplatz 12, jetzt mit dem Zusatz Inh. Fritz Michels. Wann soll denn dann eine Neu-Nummerierung erfolgt sein?

Dr. Erich Bacher berichtet dazu: "Der Nachfolger war der Juwelier Michels, dessen Sohn Erwin mit mir 1947 eingeschult wurde. Michels führte das Geschäft unter 'Smits Nachf.'."[3] Es ist zu vermuten, dass der Juwelier Michels dann das Geschäft bis 1959 in die Judenstraße 23 verlegten, wo seit den fünfziger Jahren lange die Fa. Fritz Michels, Goldwaren und Uhren, ihr Geschäft betrieb.

"In einem der Kirchplatzhäuser war zu meiner Zeit (in den 1960ern) die Kreishandwerkerschaft des Kreises Kempen-Krefeld unter dem Geschäftsführer Siegfried Reinke untergebracht."[3] Das war dann wohl im Nachbarhaus Nr. 11, wenn die Häuser wirklich neu nummeriert wurden (s. o.). 1937 war die Kreishandwerkerschaft laut Adressbuch noch in der Vorster Straße 3 unter dem Geschäftsführer Diekmann.




Quellen:

  1. siehe Grafik: Kempen im braunen Netz.pdf (wahrscheinlich von Hans Kaiser in Zusammenarbeit mit Hella Furtwängler), dort: "Aufgeführt werden die damaligen Adressen, die den heutigen nicht immer entsprechen. So ist beispielsweise aus Kirchplatz 11 An St. Marien 12 geworden."
  2. Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898
  3. 3,0 3,1 Mitteilung von Dr. Erich Bacher, Meerbusch, September 2024