Markt 21: Unterschied zwischen den Versionen
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Ende des neunzehnten Jahrhunderts war an dieser Stelle der Hof des Landwirts Johann Witthoff. Lange Zeit hieß das Haus deshalb Haus Witthoff. Johann Witthoff erscheint als Rentner noch im Adressbuch von 1930/31. Im Adressbuch von 1937 findet man noch die Rentnerin Maria Witthoff. Nach dem Krieg war in dem Haus lange Zeit ein Notariat. | Ende des neunzehnten Jahrhunderts war an dieser Stelle der Hof des Landwirts Johann Witthoff. Lange Zeit hieß das Haus deshalb Haus Witthoff. Johann Witthoff erscheint als Rentner noch im Adressbuch von 1930/31. Im Adressbuch von 1937 findet man noch die Rentnerin Maria Witthoff. Nach dem Krieg war in dem Haus lange Zeit ein Notariat. | ||
− | Die Ära der Familie Peerbooms in diesem Haus ist dagegen geschichtlich eher unbedeutend. Die Konditorei Peerbooms zog erst in den siebziger Jahren von der Kuhstraße 34 zum Buttermarkt, weil das dortige Haus wie auch das Schuhgeschäft Thissen im Zuge der Stadtsanierung der neu errichteten Orsaystraße weichen musste (siehe auch: [[Ehem. Kuhstr. 34]]). Das Haus am Buttermarkt wurde von 1975 bis 1977 völlig renoviert. Nur die Außenfassade blieb erhalten. Im Erdgeschoss wurden von Renate Baumeister, geb. Peerbooms (25.07.1929), und ihrem Mann Hubert die Bäckerei und das neue Cafe Peerbooms eingerichtet. Die Familie Baumeister zog in die oberen Stockwerke. Renates Großeltern waren übrigens Heinrich Peerbooms<ref>[[File:Totenzettel Heinrich Peerbooms 1955.jpg|400px]]</ref> und Josefine Recken. Deren Schwester Franziska heiratete Josef Bolten. Und deren Tochter Josefine heiratete Franz Hamm von der Ellenstraße 38. Eine weitere Schwester von Josefine Recken (Katharina oder M.) heiratete einen Jepkens. Eine Tochter war Antonia (gen. Toni) Jepkens, verh. Wehnen<ref>[[File:Totenzettel Antonia Wehnen geb Jepkens.jpg|400px]]</ref>. | + | Die Ära der Familie Peerbooms in diesem Haus ist dagegen geschichtlich eher unbedeutend. Die Konditorei Peerbooms zog erst in den siebziger Jahren von der Kuhstraße 34 zum Buttermarkt, weil das dortige Haus wie auch das Schuhgeschäft Thissen im Zuge der Stadtsanierung der neu errichteten Orsaystraße weichen musste (siehe auch: [[Ehem. Kuhstr. 34]]). Das Haus am Buttermarkt wurde von 1975 bis 1977 völlig renoviert. Nur die Außenfassade blieb erhalten. Im Erdgeschoss wurden von Renate Baumeister, geb. Peerbooms (25.07.1929), und ihrem Mann Hubert die Bäckerei und das neue Cafe Peerbooms eingerichtet. Die Familie Baumeister zog in die oberen Stockwerke. Renates Großeltern waren übrigens Heinrich Peerbooms<ref>[[File:Totenzettel Heinrich Peerbooms 1955.jpg|400px]]</ref> und Josefine Recken<ref>[[:File:Totenzettel Josefine Peerbooms geb Recken.jpg|Totenzettel]]</ref>. Deren Schwester Franziska heiratete Josef Bolten. Und deren Tochter Josefine heiratete Franz Hamm von der Ellenstraße 38. Eine weitere Schwester von Josefine Recken (Katharina oder M.) heiratete einen Jepkens. Eine Tochter war Antonia (gen. Toni) Jepkens, verh. Wehnen<ref>[[File:Totenzettel Antonia Wehnen geb Jepkens.jpg|400px]]</ref>. |
Renate Baumeister übergab Bäckerei und Café später an den Filialisten Manfred Oomen, der das Unternehmen zunächst weitgehend unverändert fortführte. Sie starb am 3. April 2010. | Renate Baumeister übergab Bäckerei und Café später an den Filialisten Manfred Oomen, der das Unternehmen zunächst weitgehend unverändert fortführte. Sie starb am 3. April 2010. |
Version vom 25. März 2019, 16:12 Uhr
Haus Witthoff - Peerbooms
Das stattliche Eckhaus wurde 1714 errichtet, als Kempen sich von jahrzehntelangen Kriegsleiden zu erholen begann. Sein Erbauer muss demnach ein Bürger gewesen sein, der noch über Wohlstand und Optimismus verfügte. Hinweise auf ihn und seine Frau könnten die Initialen HD und MH über dem Eingang zum Buttermarkt liefern. Aber sie sind bisher noch nicht entschlüsselt worden.
Der aparte Charakter des Hauses wird durch gewisse Unregelmäßigkeiten eher erhöht. So überspannt der Giebel nur einen Teil der Fassade am Buttermarkt, was zu Asymmetrien in ihrer Gliederung führt (etwa bei der Anzahl der Fenster zu beiden Seiten der mittleren Tür). Bei der Restaurierung (1977) wurde die zweite Tür zum Buttermarkt an Stelle einer alten, zugemauerten wieder ausgebrochen.
An der Stelle des Schaufensters zur Kuhstraße führte früher eine Durchfahrt zum Hinterhof. Dort stand in einem Fachwerkanbau ein mächtiger Backofen. Seine Tradition lebt in dem heutigen Bäckerladen fort.[1]
Ende des neunzehnten Jahrhunderts war an dieser Stelle der Hof des Landwirts Johann Witthoff. Lange Zeit hieß das Haus deshalb Haus Witthoff. Johann Witthoff erscheint als Rentner noch im Adressbuch von 1930/31. Im Adressbuch von 1937 findet man noch die Rentnerin Maria Witthoff. Nach dem Krieg war in dem Haus lange Zeit ein Notariat.
Die Ära der Familie Peerbooms in diesem Haus ist dagegen geschichtlich eher unbedeutend. Die Konditorei Peerbooms zog erst in den siebziger Jahren von der Kuhstraße 34 zum Buttermarkt, weil das dortige Haus wie auch das Schuhgeschäft Thissen im Zuge der Stadtsanierung der neu errichteten Orsaystraße weichen musste (siehe auch: Ehem. Kuhstr. 34). Das Haus am Buttermarkt wurde von 1975 bis 1977 völlig renoviert. Nur die Außenfassade blieb erhalten. Im Erdgeschoss wurden von Renate Baumeister, geb. Peerbooms (25.07.1929), und ihrem Mann Hubert die Bäckerei und das neue Cafe Peerbooms eingerichtet. Die Familie Baumeister zog in die oberen Stockwerke. Renates Großeltern waren übrigens Heinrich Peerbooms[2] und Josefine Recken[3]. Deren Schwester Franziska heiratete Josef Bolten. Und deren Tochter Josefine heiratete Franz Hamm von der Ellenstraße 38. Eine weitere Schwester von Josefine Recken (Katharina oder M.) heiratete einen Jepkens. Eine Tochter war Antonia (gen. Toni) Jepkens, verh. Wehnen[4].
Renate Baumeister übergab Bäckerei und Café später an den Filialisten Manfred Oomen, der das Unternehmen zunächst weitgehend unverändert fortführte. Sie starb am 3. April 2010.
Die Chronik der Familie Peerbooms und des zugehörigen Unternehmens ist auch schön dargestellt auf der Homepage des Cafes bzw. der Fa. Oomen.
Das Haus Buttermarkt 21 ist in der Denkmalliste[1] eingetragen.
Adressbuch Kempen 1898:
- Witthof Johann, Ackerer u. Kleinh. (Spezereihandlung), Markt 21
Adressbuch Kempen 1912:
- Witthoff, Joh., Landwirt, Markt 21
Adressbuch Kempen 1925:
- Schons Pet., Schlosser, Markt 21
- Witthoff Joh., Rentner, Markt 21
Adressbuch Kempen 1930/31:
- Schons Peter, Wtw., Markt 21
- Witthoff Johannes Rentner, Markt 21
Adressbuch Kempen 1937:
- Schons Franz, Waffenmeistergehilfe, Markt 21
- Witthoff, Maria, Rentnerin, Markt 21
Zur Straßenliste Buttermarkt (Markt)