Peterstraße 41
Haus Hüskens-Weinforth
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, ist es mit seiner Ziegelfassade, hinter der die übrigen Wände aus Fachwerk bestehen, das älteste mit einem Steingiebel versehene Wohnhaus der Stadt. Seiner auffallenden Bauweise wegen wurde es "Das Steinerne Haus am Markt" genannt.
Das aufgemauerte Kreuz auf dem sechsstufigen Treppengiebel erinnert daran, dass hier der Rektor des Hospitals zum Heiligen Geist wohnte. Das war ein umfangreicher Gebäudekomplex, hervorgegangen aus einer 1390 begründeten Stiftung, von dem nur noch dieses Haus und die rechts anschließende Heiliggeistkapelle übriggeblieben sind.
Aber es war mehr ein Hospiz als ein Hospital im heutigen Sinne:
Hinter den beiden Gebäuden lagen früher Hospitalhäuser, die keine ärztliche Versorgung boten, sondern ein Obdach für Pilger und für obdachlose, ältere und kranke Bürger.
Die Kempener nannten die Einrichtung in der Sprache ihrer Zeit "Das Gasthaus", was ja auch der ursprünglichen Bedeutung (lateinisch hospitalis = gastfreundlich) entspricht. Stiftung und Name des alten Hospitals zum heiligen Geist leben im heutigen Krankenhaus der Stadt fort.[1]
Seit 1966 ist in dem Haus das bekannte und beliebte Restaurant "Traberklause". Hermann Weinforth (1927-1994) und seine Frau Christel (1933-2011) haben den Gastronomiebetrieb aufgebaut, lange Zeit geführt und anschießend an ihren Sohn Albert übergeben. Albert hat später das Restaurant vermietet, aber offenbar mit der Maßgabe, dass das Lokal im alten Stil und mit ähnlicher Karte weitergeführt werden muss. Von 1995 bis zu seinem Tod im August 2007 wurde das Lokal von Freimut Röder geführt. "Angefangen hatte Röder in Kempen 1989, zunächst fünf Jahre im Haus Platen, danach ein Jahr im Casino-Tennisklub." 2006 feierte er noch 40 Jahre Traberklause.[2] Auch nach seinem Tod wird das Lokal von der Familie Röder unter Leitung von Inge Röder weiterbetrieben.[3]
Peterstraße 41 in der Denkmalliste
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