An St. Marien 12

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Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898

Nach einer Grafik zu Standorten nationalsozialistischer Einrichtungen in Kempen hatte das Haus früher die Hausnummer 11. Das ist etwas verwunderlich, weil es eigentlich keine Veranlassung gab, die Nummerierung auf dem Kirchplatz zu ändern. Aber vielleicht gelten dann die Angaben auf der Seite An Sankt Marien 11 für dieses Haus. Jedenfalls waren in der früheren Nr. 11 mal die Sparkasse und die Kempener Stadtkasse, also auch öffentliche Einrichtungen.

In der früheren Nummer 11, also dann der heutigen Nr. 12, war nach dieser Grafik ab 1938 hier wohl die Dienststelle des HJ-Banns Viersen-Kempen und ab 1940 der Sitz der NS- Kreishandwerkerschaft.[1]

Im damaligen Haus Kirchplatz 12 (heute Nr. 13??) war jedenfalls um die Wende zum 20. Jahrhundert die Fa. Joh. Smits, die mit "Juwelen, Gold und Silberwaaren" handelte.[2] Auch im Adressbuch von 1937 erscheint die Firma Hans Smits noch unter dieser Adresse, also mit der Nummer 12, und zwar mit dem Zusatz Juwelier, Gold- und Silberwaren, Optik.

Dr. Erich Bacher berichtet dazu: "Der Nachfolger war der Juwelier Michels, dessen Sohn Erwin mit mir 1947 eingeschult wurde. Michels führte das Geschäft unter „Smits Nachf.".

In einem der Kirchplatzhäuser war zu meiner Zeit (in den 1960ern) die Kreishandwerkerschaft des Kreises Kempen-Krefeld unter dem Geschäftsführer Siegfried Reinke untergebracht.[3] Das war dann wohl im Nachbarhaus Nr. 11, wenn die Häuser wirklich neu nummeriert wurden (s. o.). Es ist zu vermuten, dass der Juwelier Michels oder ein Sohn dann das Geschäft in die Judenstraße 23 verlegten, wo seit den fünfziger Jahren lange die Fa. Fritz Michels, Goldwaren und Uhren, ihr Geschäft hatte.



Quellen:

  1. siehe Grafik: Kempen im braunen Netz.pdf (wahrscheinlich von Hans Kaiser in Zusammenarbeit mit Hella Furtwängler), dort: "Aufgeführt werden die damaligen Adressen, die den heutigen nicht immer entsprechen. So ist beispielsweise aus Kirchplatz 11 An St. Marien 12 geworden."
  2. Anzeige im Adressbuch der Stadt Kempen von 1898
  3. Mitteilung von Dr. Erich Bacher, Meerbusch, September 2024