Am Gymnasium
Die Straße "Am Gymnasium" wurde erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Bau des Lehrerseminars, des heutigen Altbau des Thomaeums angelegt.
Im Verwaltungsbericht der Stadt Kempen für die Jahre 1898 bis 1909 findet man zum Bau des Seminars und zur Anlage der heutigen Straßen Am Gymnasium und Ludwig-Jahn-Straße folgende Ausführungen. Auf die Straße Am Gymnasium bezieht sind insbesondere Buchstabe e.
a. Am 27. Juni 1905 erwarb die Stadt zwecks Erbreiterung des Möhlenringes von dem Kaufmann Paul Kronen zu Crefeld dessen Garten Flur 13 Nr. 406/209, groß 6 ar 60 qm. Durch diesen Garten führt die neue Straße zum Königlichen Lehrer-Seminar am Möhlenring.
b. Nach Fertigstellung des Seminars im Jahre 1910 sind ver schiedene Straßen auszulegen. Eine Straße führt vom Möhlenring zur Heyertränke bezw. zum Schmedderswege und berührt an ihrem Endpunkte den Garten des Pliefterers Anton Schmitz dergestalt, daß ein großer Teil dieses Eckgartens zur Auslegung der neuen und Erbreiterung der alten Straße erforderlich wird. Mit Genehmigung der Stadtverordnetenversammlung wurde deshalb am 10. Oktober 1908 der fragliche Garten Flur 13 Nr. 223, groß 5 ar 38 qm, erworben.
c. Zum Bau des Kgl. Lehrerseminares bedurfte die Stadt aus dem Grundstücke des Herrn Freiherrn von der Leyen eine Fläche von 1,50 ha und ferner aus den Parzellen der kath. Kirche Kempen zwecks Straßenauslegung eine Gesamtfläche von 81 ar 81 qm. ...
d. Zum Zwecke der Abrundung des von der Leyen'schen Grundstüdes bezw. zur Gewinnung von Bauparzellen durch Zusammenlegung mit diesem ist beabsichtigt, das (Grundstück des Landwirtes Franz Stieger am Schmedderswege, groß 31 Ar 49 qm, zu erwerben.
e. Ferner soll behufs Durchführung der vom Möhlenring abzweigenden, am Seminar vorbeiführenden und in die Wachtendonker Provinzialstraße einmündenden Straße das Grundstück Flur 13 Nr. 369/159, groß 9 Ar 20 qm, zu einem angemessenen Preise angekauft werden.
Alle Grundstücke sind, soweit sie für Seminarbau und Straßenauslegung nicht in Anspruch genommen werden, verpachtet.[1]
Vor dem Krieg hieß die Straße "Am Seminar", dann war sie ab dem 20.4.1933 die "Adolf-Hitler-Straße"[2] - interessant, dass hier nur eine relativ unbedeutende damalige Stichstraße ausgewählt wurde.
Nach dem Krieg wurde die Straße dann umbenannt in "Am Gymnasium". Das Thomaeum selber gehörte ursprünglich sogar der Anschrift nach zum Möhlenring.
Die Häuser
Am Gymnasium 24 (Martinschule)
