Engerstraße 10
Die Einwohneradressbücher verzeichnen für dieses Haus verschiedene Gewerbebetriebe. Um 1900 war hier die Mineralwasserhandlung Carl Plänker, die in einem alten Konzessionsverzeichnis in der Zeit von 1899 - 1901 unter der Adresse Donkring geführt wird.[1]
In den Adressbüchern von 1912 bis 1937 steht dann die Schumacherei Jakob Geißels. Und noch 1959 war hier das Schuhgeschäft von Joh. Heinrich Plenker. Es ist sicher kein Zufall, dass hier wieder ein Betrieb der Familie Plenker war. Aus dem ä war wahrscheinlich ein e geworden. Der Martinsdarsteller Jakob Plenker und seine Nachfahren Heinz und Enkel Heinz-Gerd schrieben bzw. schreiben sich immer schon mit e.[2]
1963 zog die Fa. Schreibwaren Lange von der Engerstraße 51 in die Engerstraße 10 (siehe Bild unten von 1970). In dem gegenüberliegenden Haus hatte Werner Lange sein Geschäft nicht lange; denn im Adressbuch von 1959 wird er noch unter der Engerstraße 7 aufgeführt. Er muss also in wenigen Jahren zweimal umgezogen sein. Er wohnte in der Wiesenstraße 39 (Adressbuch 1959).
Am 1.1.1970 hat dann Irmgard Beckers gemeinsam mit ihrem Mann das Geschäft von Herrn Lange übernommen. Bis 1980 firmierte sie noch unter Schreibwaren Lange, Inh. Irmgard Beckers.[3] Etwa seit 1994 und bis heute führt ihr Sohn Rolf das alteingesessene und bei allen Kempenern bekannte und beliebte Geschäft fort, das aus Kempen nur schwer wegzudenken ist.
Irgendwann - wahrscheinlich dann nur kurz vor 1963 - war im Haus wohl auch mal der Fotograf Vietoris, der später zum Buttermarkt zog.[4]
Engerstraße 10, 2014: ehemals Plänker, Geißels, Vietoris, Lange, heute Schreibwaren Beckers.
Adressbuch Kempen 1898:
- Plänker Carl, Mineralwasserhdlg.
Adressbuch Kempen 1912:
- Geißels, Jak., Schuhm. u. Handlung
- Schüren, Wilh., Wwe.
Adressbuch Kempen 1925:
- Geißels, Jak., Schuhm.
Adressbuch Kempen 1930/31:
- Geißels, Jak., Schuhm.
Adressbuch Kempen 1937:
- Geißels Jakob, Schuhmacherei, Schuhwaren
Adressbuch Kempen 1959:
- Geissels, Jakob, Schuhmacherei
- Plenker, Heinr., Schuhwaren, priv.: Thomasstr. 14
Quellen:
- ↑ Findbuch Kempen, https://www.kreis-viersen.de/C12575A80042ED5D/files/findbuch_kempen.pdf/$file/findbuch_kempen.pdf
- ↑ Sehr wahrscheinlich war Carl Plänker zumindest verwandt mit Jakob Plenker (geb. 30.06.1876), der zwischen 1913 und 1926 den Kempener Sankt Martin darstellte und ja auch einen Getränkehandel betrieb. In der Chronik des Martinvereins ist der der Name fälschlicherweise mit ä geschrieben. Vielleicht war Carl der Onkel. Die Eltern von Jakob Plenker waren jedenfalls Johann (geb. am 08. 10. 1853 in Kempen) und Anna Plenker, geb. Jennen, von der Oelstraße 2, die sich mit e schrieben, während zumindest im Jahr 1912 unter derselben Adresse die Schererin Elise Plänker mit ä erscheint. In der Geburtsurkunde von Jakobs jüngerem Bruder Theodor (geb. 29.8.1889 in Kempen) ist bei Johann Plenker noch die Adresse Acker 9 vermerkt.
- ↑ Angaben von Rolf Beckers im Mai 2021 nach Rücksprache mit seiner Mutter Irmgard, die auch die Umzüge der Fa. Lange bestätigen konnte.
- ↑ Angaben von seinem Enkel Michael Vietoris