Heiligenhäuschen Peterstraße

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Heiligenhäuschen Peterstraße.jpg

"Unbekannt ist, wann das erste Heiligenhäuschen in der Nähe des Petertores errichtet wurde. Die Geschichte dieses Heiligtums aber ist eng verknüpft mit dem Wirken der St.-Peterstraßen-Genossenschaft, von der das Gründungsjahr ebenso im Ungewissen liegt. Bekannt ist, daß Katharina Pasch, ein Mitglied des Dritten Ordens, am 24. Juni 1740 in ihrem Testament einen Garten stiftete, aus dessen Erlös an allen Sonntagen sowie an allen Muttergottes- und Apostelfesten eine Kerze vor dem Muttergottesbild brennen sollte. Am 5. Januar 1760 bedenkt Jakob Keuck die „Muttergotteslampe“ an der St. Peterspforte in seinem Testament mit hundert Talern.

Eine weitere Stiftung geht auf den 25.7.1886 zurück, an dem Bischof Brinkmann während des Kulturkampfes in Kempen das Sakrament der Firmung spendete. Zur Erinnerung an diesen Tag versprachen einige Bewohner der Peterstraße, Umstraße, Vorster Straße und noch andere Bürger der Stadt „auf ewige Zeiten eine Lampe brennen zu lassen“. Nach langen Verhandlungen nahm der Kirchenvorstand am 8.2.1904 diese Stiftung an.

Ursprünglich stand dieses Muttergotteshäuschen an einer Mauer, die bis an den noch stehenden Rundturm des Petertores führte. Als diese Mauer abgerissen wurde, fiel auch das Heiligenhäuschen. In einer Urkunde vom 17.4.1851 gestattet der Bauer Peter Johannes Strumpen aus Schmalbroich den Anwohnern der Peterstraße, in seinem in unmittelbarer Nähe gelegenen Garten (am heutigen Standort) das Häuschen neu zu errichten.

Die Fassade des verputzten Gehäuses ist gelb gestrichen und weiß eingefaßt. Auf dem Schweifgiebel erhebt sich über einer Kugel ein zehnzackiger Stern aus Metall.

ln einer spitzbogigen, ebenfalls weiß eingefaßten Nische steht eine Madonna mit zwei knieenden, geflügelten Engeln als Assistenzfiguren auf der Mondsichel. Die Hände hält sie vor der Brust gefaltet. Zu ihren Füßen sieht man Schlange und Apfel. Ihr Gewand ist mit Sternen geschmückt. Die Figuren sind ohne künstlerischen Wert, die Farben für das heutige Empfinden zu grell."[1]




Quellen:

  1. Reuter, Josef, Frommes Kempen, Heiligenhäuschen, Wegreuze und andere sakrale Kleinkunstwerke im Gebiet der Stadt Kempen, Kempen, 1987, S. 24f.