Klosterhof
Wo heute der Komplex "Klosterhof" ist, stand zuvor das ehemalige Kreisverwaltungsgebäude. Ursprünglich war an dieser Stelle der Garten des Franziskanerklosters. Später wurden behelfsmäßig dort Barackenbauten erichtet, in denen in den Kriegsjahren die RAD und nach dem 2.Weltkrieg das Lastenausgleichsamt untergebracht war (Foto links).
Die Kreisverwaltung geht ins Kloster
Kempen ist seit 1816 Kreisstadt, aber die Kreisverwaltung leidet schon lange unter Platzmangel. Als 1957 das Finanzamt aus dem ehemaligen Franziskanerkloster auszieht, beschließt der Kreistag, einen Erweiterungsbau neben dem Kloster zu errichten und dieses selbst als Dienstgebäude zu nutzen. Geistiger Vater des Kreisbaus wird der Architekt Hannes Martens aus St. Hubert, auch als Heimatdichter und –forscher bekannt. Kloster und Neubau sollen gleich hinter dem Rokoko-Saal ebenerdig, durch einen zur Burgstraße offenen, im ersten Obergeschoss aber verglasten Laubengang verbunden werden. Ein großer Sitzungssaal ist dem neuen Bürotrakt vorgelagert.
Das ist die Basis für die endgültigen Baupläne, die im ersten, zweiten und dem zum Innenhof hin neu aufgesetzten dritten Obergeschoss des Klosters 53 moderne Büroräume bringen. Am 9. November 1961 werden die neuen Gebäude eingeweiht. Aber 1975 verliert die Stadt Kempen den Kreissitz an ihren westlichen Konkurrenten. 1984 treten die letzten im Kreishaus verbliebenen Ämter ihren Umzug in das neue, monumentale Verwaltungsgebäude in Viersen an. Nach letzten Einquartierungen – Polizei und schließlich die „Kempener Tafel“ – setzt der Abbruch ein; für die „Beamtenlaufbahn“ zwischen Kloster und Neubau im Februar 2012, für das Kreishaus selbst im März 2012.
Quelle: Auszug aus der Artikelreihe von Hans Kaiser: "Kempens Klosterviertel - eine Zeitreise"
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