Kuhstraße 9
Lange Zeit Sitz der Fa. Carl Diris. Ursprünglich war das Unternehmen in der Kuhstraße 5. Das Haus wurde aber wohl im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen und musste der heutigen Wambrechiesstraße weichen. Die Fa. Diris zog dann einige Häuser weiter in einen Neubau in der Kuhstraße 9.
Die Firma Diris wurde 1872 von dem Niederländer Philipp Diris (* 30.5.1833 †13.10.1914) gegründet und als Kupferschmiede mit Ladenlokal geführt. In der Schmiede wurden unter anderem Kochgeschirr und Wasserpumpen hergestellt. Er war verheiratet mit Ludowika, geb. Sieben (*11.11.1843 †23.2.1927).[1]
Sein Sohn war wohl Carl Diris (*3.4.1882 †28.3.1976), dessen Frau Josefine Diris, geb. Deveer (*23.7.1887 †28.7.1957)[1]. Und es gab wohl noch die ältere unverheiratete Tochter Elisabeth (*26.7.1876 †15.5.1947).
Nach dem Krieg gehörte die Firma Carls Sohn Theo Diris (*17. Okt. 1913 †7. Dez. 2001). Er war verheiratet mit Catharina ("Käthi"), geb. Brünsing (*10.6.1924 †28.11.2022)[2]. Karl Diris (*1.11.1924 †3.4.1939) war wohl sein jüngerer Bruder. Er wurde nur 14 Jahr alt.
Die Firma Diris schloss auf der Kuhstraße Anfang 2013. In das große Ladenlokal zog Die Küche von Klaus Keller und Richard Schwalbe, die ihr Geschäft zuvor auf der Ellenstraße hatten.
Theo Diris war in der Klasse des Abitur-Jahrgangs 1932 des Thomaeums. In der Liste der Abiturienten erscheint er nicht, dafür umso schöner in einer Bierzeitung zum Abschluss der Untersekunda drei Jahre vor dem Abi.[3] Dort heißt es über ihn (als vierter Schüler in der alphabetischen Behandlung):
Und als vierter folget dann, Diris, Theo, ein netter Mann. O Theo, eifriger Gesell, Dir künd ich Lob hiernieden, Du lernst genug, du bist solid, drum jeder dich recht gerne sieht. Das Lachen kannst du kaum verbeißen, wenn wir die faulen Witze reißen. Weil du zu Hause paukest viel erreichest Du bestimmt dein Ziel. Einbilden tust du dir garnichts was wohl das Schönste an dir ist. Drum bist du auch nach alter Sitte, bei allen Schülern gut gelitten.
- ↑ 1,0 1,1 Grabstein auf dem alten Friedhof in Kempen
- ↑ Todesanzeige in der RP
- ↑
P R O L O G
In Kreis Kempen Stadt und Land
das Gymnasium ist wohl bekannt.
Und von Fern und von Nah
Strömt herbei die Schülerschar.
Denn allerlei man lernet hier:
Chemie, Physik und Chorgesang
Fremde Sprachen, der Geschichte Gang,
Schönschreiben bis Punkt auf dem i
Zum Überfluß auch noch Geologie.
Um achte wird hier angefangen
jedoch die meisten von den Rangen
kommen zu spät angegangen.
Die Lehrer aber sagen nichts,
sie machen nur ein bös' Gesicht.
Nun höret auch noch Einzelheiten,
die sich U IIa tat leisten.
Von der lustigen Schülerschar
die jetzt 6 Jahr zusammen war.