Thomasstraße 19 fiktiv: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | 1937 befand sich an dieser Stelle das Lyzeum, also die Höhere Mädchenschule oder auch Höhere Töchterschule (im Bild unten im Hintergrund). Das Gebäude hätte vielleicht heute die Nummer 19, die es aber nicht mehr gibt. 1931 wurde der Schulträger-Verein „Katholisches privates Lyzeum in Kempen“ gegründet. Ein Jahr später zog die Schule in das ehemalige bischöfliche Konvikt am Moorenring 1 – dies war zuletzt die offizielle Adresse der Gebäudes an der Ecke Moorenring/Thomasstraße, wo heute die Post steht.<ref>[https://www.wz.de/nrw/kreis-viersen/kempen-und-grefrath/als-auch-maedchen-lernen-durften_aid-27423221 WZ, 19.1.2017]</ref> | ||
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+ | Das Gebäude der Mädchenschule wurde in den 70er Jahren abgerissen und musste nach dem Abriss der alten Post dem neuen Postgebäude weichen. Auf der Seitenwand des Nachbargebäudes hat ein Künstler aber auf der gesamten Fläche das alte Gebäude malerisch wieder aufleben lassen.<blockquote>Über das Gebäude schrieb Hans Kaiser 2019 in der Westdeutschen Zeitung<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/serie-725-jahre-stadtrechte-fuer-kempen-21_aid-46243969 WZ, 14.10.2019]</ref>:"Der Mühlen’sche Fonds hat sich in Kempen als „ewiger Pott“ einen guten Namen gemacht, kamen seine Mittel doch armen Einwohnern zugute, der Caritas, bedürftigen Schülern und Bauarbeiten an der Kirche. Zu den größten Leistungen in Mühlens Namen zählt 1899 die Finanzierung des bischöflichen Knabenkonvikts, auch „Collegium Thomaeum“ genannt, im Hause Ecke Moorenring/ Thomasstraße. Es stand leer, denn sein Besitzer, der Notar und Justizrat Heinrich Josef Schüller, war 1895 nach Köln gezogen. Im Konvikt lebten nun, beaufsichtigt von einem katholischen Geistlichen, einem Präses, bis zum Auszug des Gymnasiums aus der Burg 1925 zwischen 60 und 70 Schüler, die aus dem Kempener Umland kamen. Jeden Morgen zogen sie, ein geistliches Lied auf den Lippen, zum Unterricht in das einstige kurkölnische Kastell. Nach der Schließung des Internats nahm das Gebäude im September 1932 das Thomas-Lyzeum auf, 1938 von den Nationalsozialisten in „Städtische Oberschule für Mädchen“ umbenannt – Vorläufer des heutigen Luise-von-Duesberg-Gymnasiums. Nach dem Bau des Mädchengymnasiums an der Berliner Allee wurde das Grundstück 1963 an die Bundespost verkauft, so dass die heutige Post, 1975/76 errichtet, auf ehemaligem Stiftungsboden steht."</blockquote>Im Adressbuch von 1912 ist das Knaben-Konvikt gelistet mit dem Zusatz: "Abteilung für auswärtige katholische Schüler und Abteilung für Schüler der Seminar-Präparandie" am Möhlenring 45, dem heutigen Thomaeum. Die Haushaltsführung erfolgte durch die Schwestern "Unserer lieben Frau" aus Mülhausen, die finanzielle Verwaltung hatte Dechant Schlünkes. Um die Jahrhundertwende kamen von 25 Schülern des Thomaeums ca.60 aus dem nahe gelegenen Knaben-Konvikt.<ref>vgl. Reiß, Martin, Geschichte des Gymnasium Thomaeum, Kempen, in: 325 Jahre Thomaeum Kempen, 1984, S. 21</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2023, 15:17 Uhr
1937 befand sich an dieser Stelle das Lyzeum, also die Höhere Mädchenschule oder auch Höhere Töchterschule (im Bild unten im Hintergrund). Das Gebäude hätte vielleicht heute die Nummer 19, die es aber nicht mehr gibt. 1931 wurde der Schulträger-Verein „Katholisches privates Lyzeum in Kempen“ gegründet. Ein Jahr später zog die Schule in das ehemalige bischöfliche Konvikt am Moorenring 1 – dies war zuletzt die offizielle Adresse der Gebäudes an der Ecke Moorenring/Thomasstraße, wo heute die Post steht.[1]
Das Gebäude der Mädchenschule wurde in den 70er Jahren abgerissen und musste nach dem Abriss der alten Post dem neuen Postgebäude weichen. Auf der Seitenwand des Nachbargebäudes hat ein Künstler aber auf der gesamten Fläche das alte Gebäude malerisch wieder aufleben lassen.
Über das Gebäude schrieb Hans Kaiser 2019 in der Westdeutschen Zeitung[2]:"Der Mühlen’sche Fonds hat sich in Kempen als „ewiger Pott“ einen guten Namen gemacht, kamen seine Mittel doch armen Einwohnern zugute, der Caritas, bedürftigen Schülern und Bauarbeiten an der Kirche. Zu den größten Leistungen in Mühlens Namen zählt 1899 die Finanzierung des bischöflichen Knabenkonvikts, auch „Collegium Thomaeum“ genannt, im Hause Ecke Moorenring/ Thomasstraße. Es stand leer, denn sein Besitzer, der Notar und Justizrat Heinrich Josef Schüller, war 1895 nach Köln gezogen. Im Konvikt lebten nun, beaufsichtigt von einem katholischen Geistlichen, einem Präses, bis zum Auszug des Gymnasiums aus der Burg 1925 zwischen 60 und 70 Schüler, die aus dem Kempener Umland kamen. Jeden Morgen zogen sie, ein geistliches Lied auf den Lippen, zum Unterricht in das einstige kurkölnische Kastell. Nach der Schließung des Internats nahm das Gebäude im September 1932 das Thomas-Lyzeum auf, 1938 von den Nationalsozialisten in „Städtische Oberschule für Mädchen“ umbenannt – Vorläufer des heutigen Luise-von-Duesberg-Gymnasiums. Nach dem Bau des Mädchengymnasiums an der Berliner Allee wurde das Grundstück 1963 an die Bundespost verkauft, so dass die heutige Post, 1975/76 errichtet, auf ehemaligem Stiftungsboden steht."
Im Adressbuch von 1912 ist das Knaben-Konvikt gelistet mit dem Zusatz: "Abteilung für auswärtige katholische Schüler und Abteilung für Schüler der Seminar-Präparandie" am Möhlenring 45, dem heutigen Thomaeum. Die Haushaltsführung erfolgte durch die Schwestern "Unserer lieben Frau" aus Mülhausen, die finanzielle Verwaltung hatte Dechant Schlünkes. Um die Jahrhundertwende kamen von 25 Schülern des Thomaeums ca.60 aus dem nahe gelegenen Knaben-Konvikt.[3]
Ebenso würde heute aber das alte Postgebäude zur Nummer 19 passen. Die Nummerierung setzt sich in Richtung Thomas-Buchhandlung mit den ungeraden Zahlen ab 21 fort. Damals hatte das Kaiserliche Postamt aber die Adresse Moorenring 2, obwohl der Eingang an der Thomasstraße lag. Das herrschaftliche Gebäude wurde wie viele andere Gebäude im Zuge der Stadtsanierung in den siebziger Jahren abgebrochen, um den durchgehenden Grüngürtel zu realisieren. Ersatzweise wurde das neue Postamt auf der anderen Seite des Ringes gebaut.
Quellen:
- ↑ WZ, 19.1.2017
- ↑ WZ, 14.10.2019
- ↑ vgl. Reiß, Martin, Geschichte des Gymnasium Thomaeum, Kempen, in: 325 Jahre Thomaeum Kempen, 1984, S. 21