Ellenstraße 39: Unterschied zwischen den Versionen
Rainer (Diskussion | Beiträge) |
Rainer (Diskussion | Beiträge) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
Im Adressbuch von 1898 findet man dann den Eintrag ''Capell, Jos., Buchhalter, Hut- und Schirmgeschäft''.<ref>Adressbuch für den Landkreis Kempen, 1898</ref> Interessanterweise gibt es 1861 unter der Hausnummer 480 auch den Eintrag "Capell, Wb., Seidenmanufactur". | Im Adressbuch von 1898 findet man dann den Eintrag ''Capell, Jos., Buchhalter, Hut- und Schirmgeschäft''.<ref>Adressbuch für den Landkreis Kempen, 1898</ref> Interessanterweise gibt es 1861 unter der Hausnummer 480 auch den Eintrag "Capell, Wb., Seidenmanufactur". | ||
− | Josef Capell (siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Josef Capell.jpg|Totenzettel Josef Capell]]</ref>), mit vollem Namen Hermann Josef Hubert, wurde geboren am 29.10.1863 in Kempen. Er war seit dem 14. Oktober 1891 verheiratet mit Katharina Elisabeth Capell (siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Elisabeth Capell.jpg|Totenzettel Elisabeth Capell]]</ref>), geb. Hamm (geb. 15.04.1865 in Kempen, gest. 17.02.1953 in Kempen) und verstarb 24.03.1922 in Kempen. Elisabeth war die Tochter der Nachbarn [[Carl Hamm|Carl Hubert Hamm]] und Maria Theresa Hubertina Hamm, geb. Schmitz vom Bauernhof Schmitz aus Kempen. Josef Capell hatte sich in einem Industrieunternehmen eine gute Position als Fabrikdirektor erarbeitet<ref>Mitteilung seines Enkels Jürgen Capell</ref>. Im Adressbuch von 1898 erscheint er als Rendant der Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co mit dem Kassenlokal auf der Hülser Straße 16.<ref>Adressbuch 1898<br>Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co;Kassenlokal: Hülser Str. 16;Rendant: Capell Josef, Buchhalter;Lütten, Max, Fabrikarbeiter, Vorsitzender</ref> In Adressbuch von 1912 erscheint er auch als Stadtverordneter. Das Hut- und Schirmgeschäft betrieb wahrscheinlich seine Frau in einem der beiden Räume im Erdgeschoss. Von der Ellenstraße zog die Familie Capell dann zur Vorster Straße 10. Das wird irgendwann zwischen 1900 und 1910 gewesen sein, vermutet Josef Capells Enkel Jürgen, der heute in Frankfurt lebt. <br />1912 erscheint dann auch schon ''Karl Hamm sen., Rentner'' unter Ellenstraße 39.<ref>Adressbuch der Stadt Kempen (Rhein), 1912</ref> Das wird Carl Hubert Hamm, der Vater von Elisabeth gewesen sein - hier mit anderer Schreibweise - der ins Nachbarhaus zog, nachdem sein Sohn Franz das Geschäft übernommen hatte. | + | Josef Capell (siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Josef Capell.jpg|Totenzettel Josef Capell]]</ref>), mit vollem Namen Hermann Josef Hubert, wurde geboren am 29.10.1863 in Kempen. Er war seit dem 14. Oktober 1891 verheiratet mit Katharina Elisabeth Capell (siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Elisabeth Capell.jpg|Totenzettel Elisabeth Capell]]</ref>), geb. Hamm (geb. 15.04.1865 in Kempen, gest. 17.02.1953 in Kempen) und verstarb 24.03.1922 in Kempen. Elisabeth war die Tochter der Nachbarn [[Carl Hamm|Carl Hubert Hamm]] und Maria Theresa Hubertina Hamm, geb. Schmitz vom Bauernhof Schmitz aus Kempen. Josef Capell hatte sich in einem Industrieunternehmen eine gute Position als Fabrikdirektor erarbeitet<ref>Mitteilung seines Enkels Jürgen Capell</ref>. Im Adressbuch von 1898 erscheint er als Rendant der Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co mit dem Kassenlokal auf der Hülser Straße 16.<ref>Adressbuch 1898<br>Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co;Kassenlokal: Hülser Str. 16;Rendant: Capell Josef, Buchhalter;Lütten, Max, Fabrikarbeiter, Vorsitzender</ref> In Adressbuch von 1912 erscheint er auch als Stadtverordneter. Das Hut- und Schirmgeschäft betrieb wahrscheinlich seine Frau in einem der beiden Räume im Erdgeschoss. Von der Ellenstraße zog die Familie Capell dann zur Vorster Straße 10. Das wird irgendwann zwischen 1900 und 1910 gewesen sein, vermutet Josef Capells Enkel Jürgen, der heute in Frankfurt lebt. Im Adressbuch von 1912 findet man ''Capell, Jos., Fabrikdirektor'' und 1925 den Eintrag ''Capell Jos. Wwe., o. B''. jeweils unter [[Vorster Straße 10]].<br />1912 erscheint dann auch schon ''Karl Hamm sen., Rentner'' unter Ellenstraße 39.<ref>Adressbuch der Stadt Kempen (Rhein), 1912</ref> Das wird Carl Hubert Hamm, der Vater von Elisabeth gewesen sein - hier mit anderer Schreibweise - der ins Nachbarhaus zog, nachdem sein Sohn Franz das Geschäft übernommen hatte. |
+ | |||
+ | 5 erscheint noch " | ||
Eheleute Capell hatten sechs Kinder, von denen eines früher starb als der Vater.<ref>Die Totenzettel sind hier ein wenig widersprüchlich. Einer spricht von sechs, einer von fünf Kindern. Eines ist wohl früh verstorben.</ref> Die älteste Tochter von Josef Capell und Katharina Hamm war Catharina Elisabeth. Sie heiratete am 14. Oktober 1916 den bekannten Historiker und Heimatforscher [[Albert Steeger]] (geb. am 1.11.1885 in Lobberich, gest. am 15.3.1958 in seiner geliebten Burg Linn, siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Albert Steeger.jpg|Totenzettel Albert Steeger]]</ref>). Die jüngste Tochter Gertrud (Gertrud Maria Theresia, 1904 - 4. Juni 1987) heiratete 1925 Johannes Schumacher (1898-1984)<ref>Jahreszahlen vom Grabstein auf dem Alten Kempener Friedhof</ref> von der Schumacher-Mühle an der Hülser Straße. | Eheleute Capell hatten sechs Kinder, von denen eines früher starb als der Vater.<ref>Die Totenzettel sind hier ein wenig widersprüchlich. Einer spricht von sechs, einer von fünf Kindern. Eines ist wohl früh verstorben.</ref> Die älteste Tochter von Josef Capell und Katharina Hamm war Catharina Elisabeth. Sie heiratete am 14. Oktober 1916 den bekannten Historiker und Heimatforscher [[Albert Steeger]] (geb. am 1.11.1885 in Lobberich, gest. am 15.3.1958 in seiner geliebten Burg Linn, siehe Totenzettel<ref>[[:File:Totenzettel Albert Steeger.jpg|Totenzettel Albert Steeger]]</ref>). Die jüngste Tochter Gertrud (Gertrud Maria Theresia, 1904 - 4. Juni 1987) heiratete 1925 Johannes Schumacher (1898-1984)<ref>Jahreszahlen vom Grabstein auf dem Alten Kempener Friedhof</ref> von der Schumacher-Mühle an der Hülser Straße. | ||
Zeile 17: | Zeile 19: | ||
In den achtziger Jahren haben die Eigentümer Karl und Gerta Hamm, die das Haus nach dem Tod von Josefine Hamm von der Erbengemeinschaft übernommen hatten, das Haus dann von Grund auf durchgebaut, dabei aber behutsam alle denkmalwerten Stilelemente erhalten. Sämtliche Elektro- und Sanitärinstallationen wurden erneuert; das Haus bekam einen neuen Dachstuhl, neue Fenster, 2 Bäder und eine Gästetoilette in einem kleinen neuen Anbau zum Hof. Die Schuppen auf dem Hof, in denen auch noch ein Plumps-Klo war, wurden zugunsten eines geräumigeren Innenhofs abgebrochen. Nach der Renovierung wohnten im Haus jeweils im Abstand von einigen Jahren Dr. Sabine Becker, die Tochter von Dr. König, mit ihrem Mann, dann eine Familie Grosse mit zwei jungen Töchtern, dann Eheleute van Bebber und später Dr. Karl-Josef Klingebiel mit seiner Frau Dr. Ursula Klingebiel und später auch Sohn Lukas. Anschließend wohnten im Haus Dr. Theo Schoelen und Marion Machuletz, dann für kurze Zeit Dr. Thomas Wanninger aus Bamberg mit seiner Familie und anschließend Martina Perdun mit Tochter und Wolfgang Böge, denen dann im Januar 2012 ein Missgeschick mit einem Ethanol-Ofen passierte, das das Haus über Monate unbewohnbar machte. Das vordere Zimmer im ersten Stock hatte ziemlich was abbekommen und das gesamte Haus mit Ruß verseucht.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/kamin-explodiert-feuer-in-der-altstadt-1.889616 Kamin explodiert: Feuer in der Altstadt, WZ-Newsline, 29.1.2012]</ref> | In den achtziger Jahren haben die Eigentümer Karl und Gerta Hamm, die das Haus nach dem Tod von Josefine Hamm von der Erbengemeinschaft übernommen hatten, das Haus dann von Grund auf durchgebaut, dabei aber behutsam alle denkmalwerten Stilelemente erhalten. Sämtliche Elektro- und Sanitärinstallationen wurden erneuert; das Haus bekam einen neuen Dachstuhl, neue Fenster, 2 Bäder und eine Gästetoilette in einem kleinen neuen Anbau zum Hof. Die Schuppen auf dem Hof, in denen auch noch ein Plumps-Klo war, wurden zugunsten eines geräumigeren Innenhofs abgebrochen. Nach der Renovierung wohnten im Haus jeweils im Abstand von einigen Jahren Dr. Sabine Becker, die Tochter von Dr. König, mit ihrem Mann, dann eine Familie Grosse mit zwei jungen Töchtern, dann Eheleute van Bebber und später Dr. Karl-Josef Klingebiel mit seiner Frau Dr. Ursula Klingebiel und später auch Sohn Lukas. Anschließend wohnten im Haus Dr. Theo Schoelen und Marion Machuletz, dann für kurze Zeit Dr. Thomas Wanninger aus Bamberg mit seiner Familie und anschließend Martina Perdun mit Tochter und Wolfgang Böge, denen dann im Januar 2012 ein Missgeschick mit einem Ethanol-Ofen passierte, das das Haus über Monate unbewohnbar machte. Das vordere Zimmer im ersten Stock hatte ziemlich was abbekommen und das gesamte Haus mit Ruß verseucht.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/kempen/kamin-explodiert-feuer-in-der-altstadt-1.889616 Kamin explodiert: Feuer in der Altstadt, WZ-Newsline, 29.1.2012]</ref> | ||
− | Nach dem Brand wurde das Haus erneut von oben bis unten gründlich, aber wieder behutsam renoviert, diesmal von Georg Hamm, der das Haus 2004 von seinen Eltern geerbt hatte. Von Anfang 2013 bis Anfang 2018 bewohnte Dr. Rita Kratzenberg das stilvolle Kleinod an der Ellenstraße. | + | Nach dem Brand wurde das Haus erneut von oben bis unten gründlich, aber wieder behutsam renoviert, diesmal von Georg Hamm, der das Haus 2004 von seinen Eltern geerbt hatte. <!--Von Anfang 2013 bis Anfang 2018 bewohnte Dr. Rita Kratzenberg das stilvolle Kleinod an der Ellenstraße.--> |
Aktuelle Version vom 2. Juli 2024, 11:28 Uhr
Das Haus hatte etwa bis zur Neu-Nummerierung der Straßen ziemlich sicher die Kempener Hausnummer 99. Im Adressbuch von 1861 erscheint unter dieser Nummer der Eintrag "Erkes, Matthias, Seidenmanufacturist". 1879 erscheint die Fa. Matthias Erkes als Seidenmanufactur im Branchenverzeichnis unter der Adresse Kempen 280, die der Kuhstraße 30-31 entsprechen müsste. Als Inhaber sind F. Tillmanns und Jos. Louis Erkes genannt. An der Stelle wird die Fabrik auch schon 1861 gewesen sein. Matthias Erkes wohnte nur auf der Ellenstraße.
Im Adressbuch von 1898 findet man dann den Eintrag Capell, Jos., Buchhalter, Hut- und Schirmgeschäft.[1] Interessanterweise gibt es 1861 unter der Hausnummer 480 auch den Eintrag "Capell, Wb., Seidenmanufactur".
Josef Capell (siehe Totenzettel[2]), mit vollem Namen Hermann Josef Hubert, wurde geboren am 29.10.1863 in Kempen. Er war seit dem 14. Oktober 1891 verheiratet mit Katharina Elisabeth Capell (siehe Totenzettel[3]), geb. Hamm (geb. 15.04.1865 in Kempen, gest. 17.02.1953 in Kempen) und verstarb 24.03.1922 in Kempen. Elisabeth war die Tochter der Nachbarn Carl Hubert Hamm und Maria Theresa Hubertina Hamm, geb. Schmitz vom Bauernhof Schmitz aus Kempen. Josef Capell hatte sich in einem Industrieunternehmen eine gute Position als Fabrikdirektor erarbeitet[4]. Im Adressbuch von 1898 erscheint er als Rendant der Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co mit dem Kassenlokal auf der Hülser Straße 16.[5] In Adressbuch von 1912 erscheint er auch als Stadtverordneter. Das Hut- und Schirmgeschäft betrieb wahrscheinlich seine Frau in einem der beiden Räume im Erdgeschoss. Von der Ellenstraße zog die Familie Capell dann zur Vorster Straße 10. Das wird irgendwann zwischen 1900 und 1910 gewesen sein, vermutet Josef Capells Enkel Jürgen, der heute in Frankfurt lebt. Im Adressbuch von 1912 findet man Capell, Jos., Fabrikdirektor und 1925 den Eintrag Capell Jos. Wwe., o. B. jeweils unter Vorster Straße 10.
1912 erscheint dann auch schon Karl Hamm sen., Rentner unter Ellenstraße 39.[6] Das wird Carl Hubert Hamm, der Vater von Elisabeth gewesen sein - hier mit anderer Schreibweise - der ins Nachbarhaus zog, nachdem sein Sohn Franz das Geschäft übernommen hatte.
5 erscheint noch "
Eheleute Capell hatten sechs Kinder, von denen eines früher starb als der Vater.[7] Die älteste Tochter von Josef Capell und Katharina Hamm war Catharina Elisabeth. Sie heiratete am 14. Oktober 1916 den bekannten Historiker und Heimatforscher Albert Steeger (geb. am 1.11.1885 in Lobberich, gest. am 15.3.1958 in seiner geliebten Burg Linn, siehe Totenzettel[8]). Die jüngste Tochter Gertrud (Gertrud Maria Theresia, 1904 - 4. Juni 1987) heiratete 1925 Johannes Schumacher (1898-1984)[9] von der Schumacher-Mühle an der Hülser Straße.
Etwa ab 1923[10], möglicherweise auch früher (?), wohnten im Haus Ellenstraße 39 bis zu ihrem Tod auch die unverheirateten Schwestern von Elisabeth, Anna und Gertrud, genannt Traudchen. Anna Hamm[11] (geb. 17.09.1861) starb am 19.12.1934, ihre Schwester Gertrud Hamm[12] (geb.15.06.1868) starb knapp zwei Jahre später am 11.11.1936. Anna und Traudchen halfen im Geschäft Ellenstr. 38 und hatten in dem Haus einen Pensionsgast.
Sie waren zu dieser Zeit wahrscheinlich auch Eigentümerinnen des Hauses. Zumindest haben sie bereits 1904 vor dem Landgericht Kleve ein Fahrrecht über das benachbarte Grundstück zur Moosgasse durchgesetzt. Es ist zu vermuten, dass ihr Vater Carl Hamm, der 1920 starb, das Haus für seine beiden Töchter gekauft hat, vielleicht sogar von der Familie Capell bei deren Umzug zur Vorster Straße. Dafür waren die Schwestern möglicherweise später vom Erbe des Kolonialwarenhandels und des Hauses Ellenstraße 38 ausgeschlossen. 1953 gehörte das Haus jedenfalls zur Erbmasse von Carls Sohn Franz, also des Bruders der drei Schwestern.
Laut Adressbuch 1937 und 1959 wohnte vor dem Krieg und mindestens bis 1959 im Haus auch der Arbeiter Johannes Heisters.[13] 1959 erscheint auch die Hausgehilfin Maria Heisters. Sie starb wohl im September 1964.[14] Etwa von 1946 bis 1948 wohnte auch kurzzeitig der Rechtsanwalt Bernhard Hamm, erster Sohn von Franz Josef Hamm und Josefine Hamm geb. Bolten von der Ellenstr. 38, mit seiner Frau Carla geb. Spielhoff und den Kindern Renate und Klaus-Jürgen Hamm im Haus seiner Tante. 1948 bezog dann der Schädlingsbekämpfer Bernhard Segat das Erdgeschoss. Oben (zumindest in den sechziger Jahren 1. Stock und Dachgeschoss) wohnte Hans Josef Schrader (geb. 6. Mai 1929, verst. 22.5.1978) mit seiner Frau Marianne (geb. 2.9.1928, verst. 29.7.2002) und vier Kindern. Hans Josef Schrader, geb. am 6. Mai 1929, starb am 22.5.1978 nach kurzer Krankheit.[15] Es ist kaum vorstellbar, wie 1959 drei Parteien im Haus gelebt haben. Herr Segat hatte zwei Räume unten, Schrader sicher schon da das 1. OG; dann müssen Heisters die zwei Mansarden zur Ellenstraße hinter dem Speicherraum genutzt haben. Vielleicht hatten sie ja auch noch eines der drei Zimmer im 1. OG.
Nach dem Auszug von Familie Schrader wohnte kurzzeitig noch mal Ursula Hamm während ihrer Referendarzeit am Thomaeum im Haus, und kurze Zeit auch mal Roland Schwiderski, in Kempen eher bekannt als Ede. In den achtziger Jahren haben die Eigentümer Karl und Gerta Hamm, die das Haus nach dem Tod von Josefine Hamm von der Erbengemeinschaft übernommen hatten, das Haus dann von Grund auf durchgebaut, dabei aber behutsam alle denkmalwerten Stilelemente erhalten. Sämtliche Elektro- und Sanitärinstallationen wurden erneuert; das Haus bekam einen neuen Dachstuhl, neue Fenster, 2 Bäder und eine Gästetoilette in einem kleinen neuen Anbau zum Hof. Die Schuppen auf dem Hof, in denen auch noch ein Plumps-Klo war, wurden zugunsten eines geräumigeren Innenhofs abgebrochen. Nach der Renovierung wohnten im Haus jeweils im Abstand von einigen Jahren Dr. Sabine Becker, die Tochter von Dr. König, mit ihrem Mann, dann eine Familie Grosse mit zwei jungen Töchtern, dann Eheleute van Bebber und später Dr. Karl-Josef Klingebiel mit seiner Frau Dr. Ursula Klingebiel und später auch Sohn Lukas. Anschließend wohnten im Haus Dr. Theo Schoelen und Marion Machuletz, dann für kurze Zeit Dr. Thomas Wanninger aus Bamberg mit seiner Familie und anschließend Martina Perdun mit Tochter und Wolfgang Böge, denen dann im Januar 2012 ein Missgeschick mit einem Ethanol-Ofen passierte, das das Haus über Monate unbewohnbar machte. Das vordere Zimmer im ersten Stock hatte ziemlich was abbekommen und das gesamte Haus mit Ruß verseucht.[16]
Nach dem Brand wurde das Haus erneut von oben bis unten gründlich, aber wieder behutsam renoviert, diesmal von Georg Hamm, der das Haus 2004 von seinen Eltern geerbt hatte.
Haus Ellenstraße 39 in der Denkmalliste
Einträge in alten Adressbüchern
1861
- Erkes, Matthias, Seidenmanufacturist (Hausnummer Kempen 99)
1879
1898
- Capell, Jos., Buchhalter, Hut- und Schirmgeschäft
1912
- Hamm, Karl sen., Rentner
1925
- Hamm, Anna, o. G.
1930/31
- Hamm, Anna
1937
- Heisters, Johannes, Arbeiter
1959
- Heisters, Johs., Vulkaniseur
- Heisters, Maria, Hausgeh.
- Schrader, Hans, Kranführer
- Segat, Bernhard, Schädlingsbekämpfg.
Quellen
- ↑ Adressbuch für den Landkreis Kempen, 1898
- ↑ Totenzettel Josef Capell
- ↑ Totenzettel Elisabeth Capell
- ↑ Mitteilung seines Enkels Jürgen Capell
- ↑ Adressbuch 1898
Fabrikkrankenkasse für die Fa. Birks & Co;Kassenlokal: Hülser Str. 16;Rendant: Capell Josef, Buchhalter;Lütten, Max, Fabrikarbeiter, Vorsitzender - ↑ Adressbuch der Stadt Kempen (Rhein), 1912
- ↑ Die Totenzettel sind hier ein wenig widersprüchlich. Einer spricht von sechs, einer von fünf Kindern. Eines ist wohl früh verstorben.
- ↑ Totenzettel Albert Steeger
- ↑ Jahreszahlen vom Grabstein auf dem Alten Kempener Friedhof
- ↑ Vermutung von Klaus-Jürgen Hamm, Sohn von Bernhard Hamm, der nach dem Krieg auch kurzzeitig mit seiner Familie im Haus wohnte.
- ↑ Totenzettel Anna Hamm
Ein Foto von ihr findet man auf einem Foto vom Ausflug der Straßengemeinschaft Ellenstraße. - ↑ Totenzettel Gertrud Hamm
- ↑ Adressbücher für den Landkreis Kempen-Krefeld, 1937 und 1959
- ↑ Unterlagen der Straßengemeinschaft: Kranz für Frl. Heisters am 15.9.1964
- ↑ Todesanzeige in den Unterlagen der Straßengemeinschaft
- ↑ Kamin explodiert: Feuer in der Altstadt, WZ-Newsline, 29.1.2012