Ellenstraße 1: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Haus Schassan ===
 
=== Haus Schassan ===
Zum Ende des 19. Jahrhunderts war im Haus Ellenstraße 1 die Schenkwirtschaft Josef Claßen. Außerdem wohnte im Haus der Geschäftsführer Paul Raves.<ref>Adressbuch des Kreises Kempen/Rhein, 1898:<br>
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Im Adressbuch von 1879 erscheint unter der Kempener Hausnummer 3 ''Raves, Paul, Bäcker, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung''.<ref name=Adressbuecher>Einträge in alten Adressbüchern</ref> Das heutige Haus Markt 5 hatte damals die Hausnummer 1, insofern wird die heutige Ellenstraße 1 zwei Häuser daneben sicher die Hausnummer 3 gehabt haben.
* Claßen, Jos., Wirth und Schweineh., Ellenstr. 1
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* Raves, Paul, Geschäftsführer</ref> Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war dort die stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft Schassan. Der ledige Martin Schassan, der die Gastwirtschaft wahrscheinlich von Claßen übernommen hatte, zapfte Bier, und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen. Trina starb 1964.<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 17.2.64 Kranz Schassan</ref>
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Zum Ende des 19. Jahrhunderts war im Haus Ellenstraße 1 dann die Schenkwirtschaft ''Josef Claßen''. Paul Raves wohnte offenbar noch im Haus. Auch er erscheint noch im Adressbuch von 1898, und zwar mit der Berufsbezeichnung ''Geschäftsführer''.<ref name=Adressbuecher />  
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war im Haus die stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft Schassan. Der ledige Martin Schassan, der die Gastwirtschaft wahrscheinlich von Claßen übernommen hatte, zapfte Bier, und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.<ref>aus den Erinnerungen von Karl Hamm</ref> Trina starb 1964.<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 17.2.64 Kranz Schassan</ref>
  
 
Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Johann Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger (bis wann)<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 11.5.77 Kaffee für Frau Knabben (85 Jahre)</ref> wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
 
Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Johann Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger (bis wann)<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 11.5.77 Kaffee für Frau Knabben (85 Jahre)</ref> wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
  
Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis 1972 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi.<ref name=Ana>nach Angaben von Ana; nach Unterlagen der Straßengemeinschaft war noch am 26.7.1972 der Annakaffee bei Bruckes.</ref> Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes. Kathi arbeitete nach dem Tod ihres Mannes noch bis 1976 stundenweise im Lebensmittelgeschäft von Hamm. Sie wohnte zuletzt auf dem Möhlenwall, immer noch nahe der Ellenstraße.
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Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis 1972 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi.<ref name=Ana>nach Angaben von Ana; nach Unterlagen der Straßengemeinschaft war noch am 26.7.1972 der Annakaffee bei Bruckes.</ref> Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße und das Martinskommitee tagten regelmäßig bei Schassan und Bruckes. Kathi arbeitete nach dem Tod ihres Mannes noch bis 1976 stundenweise im Lebensmittelgeschäft von Hamm. Sie wohnte zuletzt auf dem Möhlenwall, immer noch nahe der Ellenstraße.
  
 
Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete 1972 der Kroate Branko Opacak zusammen mit seiner Lebensgefährtin Ana in dem Haus das Speiselokal "Dalmacija" mit jugoslawischer Küche.<ref name=Ana /> Für die Gäste hieß er immer nur Branko. Zeitweise betrieb vorrangig Ana im linken Teil des Erdgeschosses seit Ende 1978 einige Jahre zusätzlich eine Imbissstube ("Steakstube").<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: Im Dezember 1978 gab es Würstchen "aus der neuen Steakstube von Branko".</ref> Schon vor der Übernahme der Gasstätte im Haus Ellenstraße 1 hatten Branko und Ana für sieben Monate eine Imbissstube im Haus [[Markt 5]] (ehemals Biefang), die aber nach einem technischen Defekt vollständig ausbrannte. Ana und Branko hatte es durch Zufall nach Kempen verschlagen. Irgendwann in Kempen angekommen hatten sie entschieden: "Hier lassen wir uns nieder."
 
Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete 1972 der Kroate Branko Opacak zusammen mit seiner Lebensgefährtin Ana in dem Haus das Speiselokal "Dalmacija" mit jugoslawischer Küche.<ref name=Ana /> Für die Gäste hieß er immer nur Branko. Zeitweise betrieb vorrangig Ana im linken Teil des Erdgeschosses seit Ende 1978 einige Jahre zusätzlich eine Imbissstube ("Steakstube").<ref>Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: Im Dezember 1978 gab es Würstchen "aus der neuen Steakstube von Branko".</ref> Schon vor der Übernahme der Gasstätte im Haus Ellenstraße 1 hatten Branko und Ana für sieben Monate eine Imbissstube im Haus [[Markt 5]] (ehemals Biefang), die aber nach einem technischen Defekt vollständig ausbrannte. Ana und Branko hatte es durch Zufall nach Kempen verschlagen. Irgendwann in Kempen angekommen hatten sie entschieden: "Hier lassen wir uns nieder."
 
   
 
   
Branko hat das Haus 1986 von Matthias Knabben gekauft und nach dem Tod von Frau Knabben das Hotel ''Alt-Kempen'' und darüber hinaus ein Reisebüro für Reisen nach Kroatien eröffnet. Das Speiserestaurant hat er seit 2007 vermietet. Dort kann man heute unter dem Namen ''Rodizio Sol Brazil'' brasilianisch essen mit Fleisch bis zum Abwinken. Das Hotel betreiben Ana und Branko noch heute, aber mit Unterstützung von Anas Sohn Anton und seiner Frau. Branko und Ana verbringen heute regelmäßig wieder einige Monate im Jahr in ihrem wunderschönen Anwesen in Makarskar in Kroatien. Dort produziert Branko auch seinen eigenen Wein. In den neunziger Jahren hat er neben seiner Tätigkeit in Kempen in seiner Heimat Jura studiert.
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Branko hat das Haus 1986 von Matthias Knabben gekauft und nach dem Tod von Frau Knabben das Hotel ''Alt-Kempen'' und darüber hinaus ein Reisebüro für Reisen nach Kroatien eröffnet. Das Speiserestaurant hat er seit 2007 vermietet. Dort kann man heute unter dem Namen ''Rodizio Sol Brazil'' brasilianisch essen mit Fleisch bis zum Abwinken. Das Hotel betreiben Ana und Branko noch heute, aber mit Unterstützung von Anas Sohn Anton. Branko und Ana verbringen heute regelmäßig wieder einige Monate im Jahr in ihrem wunderschönen Anwesen in Makarskar in Kroatien. Dort produziert Branko auch seinen eigenen Wein. In den neunziger Jahren hat er neben seiner Tätigkeit in Kempen in seiner Heimat Jura studiert.
  
  
 
Haus Ellenstraße 1 in der '''[http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkKem/Nr.%2067.htm Denkmalliste]'''  
 
Haus Ellenstraße 1 in der '''[http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkKem/Nr.%2067.htm Denkmalliste]'''  
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====Einträge in alten Adressbüchern====
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'''1879'''
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*Raves, Paul, Bäcker, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung, Kempen, Haus-Nr. 3
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'''1898'''
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*Claßen, Jos., Conditorei, Wirth und Schweineh. , Schweinehändler, wie Claßen, Mathias, Kuhstr. 13
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*Raves, Paul, Geschäftsführer
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'''1912'''
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*Claßen, Jos., Wwe., Bäckerei, Konditorei und Gastwirtschaft, (im Gewerbeverzeichnis mit zwei s geschrieben)
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'''1925'''
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*Schaßan, Kath., Wirtin u. Galanteriegeschäft
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'''1930/31'''
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*Schaßan, Martin, Wirt
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'''1937'''
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*Holtsteger, Johann, Schneiderei
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*Schassan, Martin, Wirtschaft
  
  
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===== Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm: =====
 
===== Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm: =====
 
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Version vom 30. April 2015, 15:04 Uhr

Ellenstraße 1, 2013


Ellenstraße 1, 2013

Haus Schassan

Im Adressbuch von 1879 erscheint unter der Kempener Hausnummer 3 Raves, Paul, Bäcker, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung.[1] Das heutige Haus Markt 5 hatte damals die Hausnummer 1, insofern wird die heutige Ellenstraße 1 zwei Häuser daneben sicher die Hausnummer 3 gehabt haben.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts war im Haus Ellenstraße 1 dann die Schenkwirtschaft Josef Claßen. Paul Raves wohnte offenbar noch im Haus. Auch er erscheint noch im Adressbuch von 1898, und zwar mit der Berufsbezeichnung Geschäftsführer.[1]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war im Haus die stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft Schassan. Der ledige Martin Schassan, der die Gastwirtschaft wahrscheinlich von Claßen übernommen hatte, zapfte Bier, und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt. Martin Schassan ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.[2] Trina starb 1964.[3]

Schassan wohnten im zweiten Stock. Direkt über der Gastwirtschaft wohnte der Schneidermeister Johann Holtsteger. Er hatte dort auch schon vor dem Krieg eine Maßschneiderei. Später wohnte im Haus sein Sohn Werner Holtsteger. Er zog mit seiner Familie in den sechziger Jahren zur Engerstraße. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihres Mannes und nach dem Umzug von Werner Holtsteger (bis wann)[4] wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.

Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg bis 1972 Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi.[5] Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße und das Martinskommitee tagten regelmäßig bei Schassan und Bruckes. Kathi arbeitete nach dem Tod ihres Mannes noch bis 1976 stundenweise im Lebensmittelgeschäft von Hamm. Sie wohnte zuletzt auf dem Möhlenwall, immer noch nahe der Ellenstraße.

Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete 1972 der Kroate Branko Opacak zusammen mit seiner Lebensgefährtin Ana in dem Haus das Speiselokal "Dalmacija" mit jugoslawischer Küche.[5] Für die Gäste hieß er immer nur Branko. Zeitweise betrieb vorrangig Ana im linken Teil des Erdgeschosses seit Ende 1978 einige Jahre zusätzlich eine Imbissstube ("Steakstube").[6] Schon vor der Übernahme der Gasstätte im Haus Ellenstraße 1 hatten Branko und Ana für sieben Monate eine Imbissstube im Haus Markt 5 (ehemals Biefang), die aber nach einem technischen Defekt vollständig ausbrannte. Ana und Branko hatte es durch Zufall nach Kempen verschlagen. Irgendwann in Kempen angekommen hatten sie entschieden: "Hier lassen wir uns nieder."

Branko hat das Haus 1986 von Matthias Knabben gekauft und nach dem Tod von Frau Knabben das Hotel Alt-Kempen und darüber hinaus ein Reisebüro für Reisen nach Kroatien eröffnet. Das Speiserestaurant hat er seit 2007 vermietet. Dort kann man heute unter dem Namen Rodizio Sol Brazil brasilianisch essen mit Fleisch bis zum Abwinken. Das Hotel betreiben Ana und Branko noch heute, aber mit Unterstützung von Anas Sohn Anton. Branko und Ana verbringen heute regelmäßig wieder einige Monate im Jahr in ihrem wunderschönen Anwesen in Makarskar in Kroatien. Dort produziert Branko auch seinen eigenen Wein. In den neunziger Jahren hat er neben seiner Tätigkeit in Kempen in seiner Heimat Jura studiert.


Haus Ellenstraße 1 in der Denkmalliste


Einträge in alten Adressbüchern

1879

  • Raves, Paul, Bäcker, Colonial- und Spezereiwaaren-Handlung, Kempen, Haus-Nr. 3

1898

  • Claßen, Jos., Conditorei, Wirth und Schweineh. , Schweinehändler, wie Claßen, Mathias, Kuhstr. 13
  • Raves, Paul, Geschäftsführer

1912

  • Claßen, Jos., Wwe., Bäckerei, Konditorei und Gastwirtschaft, (im Gewerbeverzeichnis mit zwei s geschrieben)

1925

  • Schaßan, Kath., Wirtin u. Galanteriegeschäft

1930/31

  • Schaßan, Martin, Wirt

1937

  • Holtsteger, Johann, Schneiderei
  • Schassan, Martin, Wirtschaft



Quellen:
  1. 1,0 1,1 Einträge in alten Adressbüchern
  2. aus den Erinnerungen von Karl Hamm
  3. Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 17.2.64 Kranz Schassan
  4. Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: 11.5.77 Kaffee für Frau Knabben (85 Jahre)
  5. 5,0 5,1 nach Angaben von Ana; nach Unterlagen der Straßengemeinschaft war noch am 26.7.1972 der Annakaffee bei Bruckes.
  6. Aus Unterlagen der Straßengemeinschaft: Im Dezember 1978 gab es Würstchen "aus der neuen Steakstube von Branko".



Wörtlich aus den Erinnerungen von Karl Hamm:

In diesem Haus war in meiner Jugend eine stadtbekannte, angesehene Gastwirtschaft. Der ledige Martin Schassan zapfte Bier und seine ledige Schwester Trina bediente Gäste. Bauern, die zum Kirchbesuch oder zur Erledigung von Geschäften in die Stadt fuhren, tranken dort ihr Bier und ihren Schnaps. Vereine hielten Versammlungen ab. Beim Schützenfest hielten König und Gefolge, Berittene und Musikkapellen vor dem Haus an und bekamen einen Schnaps kredenzt.
Martin ist im Zweiten Weltkrieg gefallen. Eine Tochter aus dem Haus Schassan heiratete Matthias Knabben. Sie wohnte nach dem Tod ihren Mannes wieder im Elternhaus, das ihr Sohn Matthias geerbt hatte.
Pächter der Gastwirtschaft war nach dem Krieg Jakob Bruckes mit seiner Frau Kathi. Sie führten die Gastwirtschaft im alten Sinne und waren sehr beliebte Wirtsleute. Auch die Straßengemeinschaft Ellenstraße tagte bei Schassan und Bruckes.
Nachdem Bruckes sich zur Ruhe setzten, eröffnete ein Jugoslawe in dem Haus ein Speiselokal "Dalmacija". Der Name des Wirtes war Branco Opacak; für die Gäste hieß er immer nur "Branco". Er hat inzwischen das Haus käuflich erworben.



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