Oelstraße 21
Das Haus Oelstr. 21 mit dem dahinterliegenden Gartengrundstück, das am Ende ein Tor gegenüber Josefstr. 7 hatte, wurde ca. 1915/6 von dem aus Goch stammenden Dachdeckermeister Bernhard Schöndeling erworben. Dieser hatte am 01.02.1916 die Kempenerin Katharina Fleuren geheiratet. Der im hinteren Bereich bestehende große gemauerte Schuppen wurde für den Betrieb genutzt. Für diese Zwecke wurde dann noch ein weiterer Schuppen in Holzbauweise an der Mauer neben dem Tor errichtet. B. Schöndeling wurde ein bekannter Dachdecker, der u.a. das Dach der Mühle, den Kirchturm und 1936 auch das Dach der Lyzeums erneuerte. Bei der Arbeit an diesem Gebäude verunglückte er am 17. Januar 1936 tödlich (s. Zeitungsnotiz in der Bildergalerie).
Neben Frau Schöndeling wohnte auch ihre Schwester Anna Bellen, geb. Fleuren im Haus Oelstr. 21. Ab Anfang der 1940er Jahre bis 1954 wohnte im Erdgeschoss eines zweigeschossigen Anbaus auch die älteste Tochter Liesel Müller, geb. Schöndeling mit ihrer Familie. Nach dem Tod von B. Schöndeling nutzte noch bis in die 1950er Jahre der Malermeister Josef Clabbers, Umstr. 21, einen Teil der Schuppen als Lager. Ungefähr ab Mitte der 1960er errichtete der Metzgermeister Josef Heisters, Peterstr. 2, im Garten nahe am Tor ein Kühlhaus mit Vordach für seine Waren.
Nach dem Tod von Frau Schöndeling 1971 wurde das Haus verkauft. Der Garten fiel dann später dem Neubau der Heilig-Geist-Str. zum Opfer.
Bildergalerie:
Einträge in alten Adressbüchern:
1898
- Kleintitschen, Josef, Reisender u. Zigarrenhandlg.
1912
- Kleintitschen, Jos., Zigarrenhdlr.
1925
- Meyer, Wilh., Lokomotivführer
1930/31
- Bellen, Wilhelm, Fabrikmeiseter
- Schöndeling, Bernh., Dachdecker
1937
- Schöndeling, Käte, Wwe., Rentnerin
1953
- Bellen Wilhelm, Fabrikmeister
- Schöndeling Katharina, o.B.
- Müller Liesel, o.B.
1959
- Bellen, Wilh, Weber
- Gronau, Willi, Schlosser
- Müller, Liesel, o. B.
- Schöndeling, Kath., o. B.